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Firmenanteile verkaufen in der Schweiz: Strategischer Leitfaden

Louis Mummenthaler
27.06.2025

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Der Verkauf von Firmenanteilen ist in der Schweiz ein komplexer, aber oft notwendiger Schritt für Unternehmer. Ob zur Nachfolgeregelung, aus strategischen Gründen oder zur Kapitalbeschaffung – eine Anteilsübertragung muss rechtlich, steuerlich und operativ gut vorbereitet werden. Dieser Leitfaden erklärt die wichtigsten Aspekte für Verkäufer, die ihre Beteiligung an einer GmbH oder AG veräussern wollen.
Vorbereitung des Verkaufs

Vorbereitung des Verkaufs

Bevor der eigentliche Verkaufsprozess beginnt, ist eine umfassende Vorbereitung entscheidend. Dazu gehört zunächst die Prüfung aller relevanten Unterlagen: Dazu zählen aktuelle Bilanzen, Jahresabschlüsse, Verträge mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden sowie der Gesellschaftsvertrag. Potenzielle Käufer erwarten vollständige, nachvollziehbare Informationen – eine saubere Buchführung und transparente Darstellung stärken das Vertrauen. Die Buchhaltungspflicht sollte dabei nicht nur erfüllt, sondern auch professionell dokumentiert sein – ein klarer Pluspunkt im Verkaufsprozess.

Ein weiterer Aspekt ist die Analyse der Beteiligungsstruktur: Wer hält wie viele Anteile? Gibt es Sperrminoritäten oder statutarische Vorkaufsrechte? Verkäufer sollten wissen, ob die Zustimmung weiterer Gesellschafter notwendig ist oder ob es Einschränkungen beim Verkauf gibt.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, ein Informationsdossier über das Unternehmen zu erstellen. Dieses Dokument sollte kompakt die Geschichte, das Geschäftsmodell, Kernkennzahlen, die Mitarbeiterstruktur sowie das Potenzial für zukünftiges Wachstum zusammenfassen. Eine übersichtliche Präsentation erleichtert die Gespräche mit Interessenten erheblich.

Auch eine klare Zeitplanung gehört zur Vorbereitung. Ein Verkaufsprozess dauert in der Regel mehrere Wochen bis Monate. Wer realistisch plant, kann besser auf Rückfragen reagieren, Fristen einhalten und Stress vermeiden. Goldblum.ch empfiehlt, bereits in dieser Phase externe Unterstützung hinzuzuziehen – etwa für steuerliche Abklärungen oder erste Marktgespräche.
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Rechtliche Rahmenbedingungen

Beim Verkauf von Gesellschaftsanteilen in der Schweiz gelten klare rechtliche Vorgaben. Je nach Rechtsform – ob GmbH oder AG – unterscheidet sich der Ablauf. Bei einer GmbH ist ein schriftlicher Abtretungsvertrag erforderlich, der notariell beurkundet werden muss. Zudem ist häufig die Zustimmung der Gesellschafterversammlung notwendig. Bei einer AG hingegen sind die Aktien in der Regel frei übertragbar, ausser es bestehen statutarische Vinkulierungen.

Verkäufer sollten frühzeitig prüfen, ob Einschränkungen bei der Anteilsübertragung bestehen. Dazu zählen vertraglich festgelegte Zustimmungserfordernisse, Sperrfristen oder Vorkaufsrechte. Ein Blick in die Statuten und bestehende Aktionärsverträge ist hierbei unerlässlich.

Zudem muss der Eigentumswechsel beim Handelsregister eingetragen werden. Zwar ist dieser Schritt bei der AG rein deklaratorisch, doch bei der GmbH entfaltet der neue Gesellschafter erst mit der Eintragung rechtliche Wirkung. Goldblum.ch unterstützt bei der Koordination mit dem Handelsregisteramt und sorgt für die rechtssichere Umsetzung.

Auch datenschutzrechtliche Aspekte sollten beachtet werden. Vor allem bei der Offenlegung sensibler Informationen während der Due Diligence ist eine Vertraulichkeitserklärung (NDA) sinnvoll. Diese schützt das Unternehmen und verpflichtet potenzielle Käufer zur Geheimhaltung.

Ein weiterer rechtlicher Schwerpunkt liegt auf der vertraglichen Ausgestaltung des Verkaufs. Bei der Gestaltung des Kaufvertrags kann es sinnvoll sein, auch Aspekte wie Steuern auf Dividenden im Vorfeld zu analysieren – insbesondere bei Gewinnausschüttungen im Vorfeld des Eigentumsübergangs. Der Kaufvertrag sollte präzise Regelungen zu Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten, Übergabepunkten, Garantien und Haftung enthalten. Eine professionelle rechtliche Prüfung ist hier unverzichtbar, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
Bewertung der Firmenanteile

Bewertung der Firmenanteile

Eine objektive und nachvollziehbare Bewertung der Firmenanteile ist entscheidend, um eine faire Verhandlungsbasis zu schaffen. In der Schweiz kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Welche Methode geeignet ist, hängt unter anderem von der Unternehmensgrösse, Branche und Rentabilität ab.

Die Ertragswertmethode basiert auf den zukünftigen Gewinnen des Unternehmens. Diese werden mit einem Kapitalisierungssatz abgezinst. Sie eignet sich besonders bei stabilen, etablierten Firmen mit konstanten Erträgen. Käufer erhalten so eine gute Einschätzung über das langfristige Potenzial.

Die Multiplikatormethode hingegen orientiert sich an marktüblichen Kennzahlen wie dem EBIT oder EBITDA. Branchenvergleiche dienen dabei als Basis. Diese Methode wird häufig bei KMU angewendet und ist besonders praxisnah.

Für junge oder stark wachsende Unternehmen bietet sich der Discounted Cash Flow (DCF)-Ansatz an. Hierbei werden zukünftige freie Cashflows prognostiziert und auf den heutigen Wert zurückgeführt. Die Methode erfordert jedoch detaillierte Planungen und Annahmen.

Unabhängig vom Verfahren ist Transparenz entscheidend. Alle verwendeten Zahlen, Annahmen und Parameter sollten nachvollziehbar sein. Goldblum.ch hilft dabei, eine strukturierte Bewertung aufzubauen, die sowohl Käufer überzeugt als auch realistische Preisvorstellungen ermöglicht.

Ergänzend können qualitative Faktoren wie Marktstellung, Kundenbindung, Innovationsfähigkeit oder das Managementteam in die Bewertung einfliessen. Diese sogenannten „weichen Faktoren“ sind besonders für strategische Käufer von Interesse. In einigen Fällen kann auch eine Umstrukturierung hin zu Stiftungen als neue Trägerform eine interessante Option vor oder nach dem Verkauf darstellen.

Adam Abdellaoui

Of Counsel
info@goldblum.ch
+41 (44) 5152530

Käuferansprache und Marktumfeld

Die erfolgreiche Ansprache potenzieller Käufer ist ein zentraler Schritt im Verkaufsprozess. Dabei ist es entscheidend, die Zielgruppe zu definieren: Handelt es sich um strategische Investoren, Wettbewerber, Family Offices oder institutionelle Anleger? Je klarer das Käuferprofil, desto gezielter lässt sich das Verkaufsdossier ausrichten.

Die Auswahl der richtigen Kanäle spielt ebenfalls eine Rolle. Neben persönlichen Netzwerken und Branchenkontakten können spezialisierte M&A-Berater, Online-Plattformen oder Messen genutzt werden. Wichtig ist dabei, den Verkaufsprozess diskret zu gestalten, um Unsicherheit bei Kunden, Mitarbeitenden oder Lieferanten zu vermeiden.

Das aktuelle Marktumfeld beeinflusst die Verhandlungsposition. In Phasen wirtschaftlicher Stabilität sind Bewertungen in der Regel höher, während unsichere Konjunkturprognosen zu Zurückhaltung auf Käuferseite führen. Auch Branchentrends, Regulierung und Technologieentwicklung wirken sich auf die Attraktivität eines Unternehmens aus.

Verkäufer sollten auf diese Faktoren vorbereitet sein. Eine marktorientierte Einschätzung – etwa zu vergleichbaren Transaktionen oder aktuellen Bewertungsniveaus – hilft, realistische Erwartungen zu setzen und eine solide Verhandlungsgrundlage zu schaffen. Goldblum.ch unterstützt mit gezielter Marktanalyse und Zugang zu geprüften Investoren. Wer bereits zuvor ein Unternehmen erfolgreich aufgebaut hat, profitiert bei der Käuferansprache oft von einem besseren Marktverständnis und belastbaren Netzwerken.
Verhandlungsstrategie

Verhandlungsstrategie

Die richtige Strategie in der Verhandlungsphase kann über Erfolg oder Misserfolg des Verkaufs entscheiden. Eine gründliche Vorbereitung ist dabei unerlässlich. Verkäufer sollten im Vorfeld klären, welchen Mindestpreis sie akzeptieren, wie flexibel sie bei Zahlungsbedingungen sind und ob sie etwaige Zugeständnisse machen können.

Zudem ist es wichtig, die Perspektive des Käufers zu verstehen. Welche Ziele verfolgt dieser mit dem Kauf? Welche Risiken sieht er? Wer die Motivlage seines Gegenübers erkennt, kann gezielt auf Einwände eingehen und Lösungsansätze präsentieren.

Während der Gespräche ist eine klare und transparente Kommunikation entscheidend. Widersprüche oder ausweichende Antworten können Vertrauen untergraben. Ebenso sollten emotionale Reaktionen vermieden werden. Sachlichkeit und Geduld zahlen sich in dieser Phase aus.

Ein strukturierter Verhandlungsverlauf mit klaren Etappen – Erstgespräch, Informationsphase, indikatives Angebot, Vertragsverhandlungen – schafft Verlässlichkeit. Komplexe Punkte sollten nicht mündlich, sondern schriftlich geklärt werden.

Goldblum.ch begleitet Verkäufer aktiv in Verhandlungsprozessen, moderiert Gespräche und sorgt dafür, dass sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Interessen gewahrt bleiben.
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Typische Fehler vermeiden

Auch bei guter Vorbereitung schleichen sich im Verkaufsprozess von Firmenanteilen häufig Fehler ein. Diese können zu Verzögerungen, rechtlichen Problemen oder einem geringeren Verkaufspreis führen. Verkäufer sollten sich dieser Risiken bewusst sein und gezielt gegensteuern.

Ein häufiger Fehler ist die Unterschätzung der Dauer des Prozesses. Vom Erstkontakt bis zum Vertragsabschluss können Monate vergehen. Wer unrealistische Zeitvorstellungen hat, setzt sich selbst unter Druck und trifft womöglich vorschnelle Entscheidungen.

Auch die mangelhafte Kommunikation mit Mitarbeitenden oder Mitgesellschaftern kann zum Problem werden. Spätestens vor der Übergabe sollte klar sein, wie intern mit dem Thema umgegangen wird. Transparenz schafft Vertrauen und erleichtert die Übergangsphase.
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft unvollständige oder unstrukturierte Unterlagen. Käufer erwarten eine klare Übersicht über die wirtschaftliche Lage, bestehende Verträge, Verbindlichkeiten und eventuelle Risiken. Wer hier Lücken lässt, riskiert Vertrauensverlust oder gar den Abbruch der Verhandlungen.

Zudem ist es ein Fehler, potenzielle Käufer nicht ausreichend zu prüfen. Ein durchdachter Firmennamen stärkt zudem den Auftritt und die Wiedererkennung – auch im Rahmen von Verkaufsverhandlungen. Referenzen, Bonitätsnachweise und ein persönliches Kennenlernen helfen, seriöse von spekulativen Interessenten zu unterscheiden.

Goldblum.ch kennt aus Erfahrung die häufigsten Stolpersteine – und unterstützt Verkäufer dabei, diese frühzeitig zu erkennen und sicher zu umschiffen.
Rolle des Netzwerks

Rolle des Netzwerks

Ein oft unterschätzter Faktor beim Verkauf von Firmenanteilen ist das persönliche Netzwerk des Verkäufers. In der Schweiz, wo Vertrauen und Diskretion zentrale Werte sind, kann das eigene Umfeld eine entscheidende Rolle spielen.

Empfehlungen durch vertraute Personen – sei es durch Steuerberater, langjährige Geschäftspartner oder Mitglieder aus Fachverbänden – erhöhen die Glaubwürdigkeit gegenüber potenziellen Käufern. Viele Transaktionen entstehen aus einem direkten Kontakt oder durch gezielte Empfehlungen.

Zudem erleichtert das Netzwerk die gezielte Ansprache geeigneter Interessenten. Wer Zugang zu Branchenforen, Unternehmerkreisen oder Investorenveranstaltungen hat, findet dort oft schneller einen seriösen Käufer mit passender Motivation.

Auch bei der Verhandlungsführung und der Strukturierung des Deals kann das Netzwerk unterstützen – etwa durch die Vermittlung erfahrener Rechtsanwälte, M&A-Berater oder Treuhänder.

Goldblum.ch verfügt über ein etabliertes Netzwerk aus Investoren, Experten und Branchenkontakten – und stellt dieses seinen Mandanten gezielt zur Verfügung, um die Verkaufschancen zu erhöhen und den Prozess effizient zu gestalten.
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Emotionale Aspekte

Der Verkauf von Firmenanteilen ist nicht nur eine wirtschaftliche Entscheidung, sondern auch ein persönlicher Schritt. Besonders für Gründer oder langjährige Gesellschafter stellt der Abschied vom eigenen Unternehmen einen Einschnitt dar – emotional wie auch im Alltag.

Viele Verkäufer berichten von gemischten Gefühlen: Stolz über das Erreichte, Unsicherheit über die Zukunft und Sorgen um den Fortbestand der Unternehmenskultur. Diese Gefühle sind normal – wichtig ist, sie bewusst wahrzunehmen und professionell zu begleiten. Besonders dann, wenn man eine Einzelfirma über viele Jahre allein aufgebaut hat, fällt der Schritt des Verkaufs emotional besonders schwer.

Ein klar definierter Übergabeprozess hilft, emotionale Belastungen zu reduzieren. Dazu zählen etwa die transparente Kommunikation mit Mitarbeitenden, die Definition der eigenen Rolle nach dem Verkauf oder die schrittweise Rückzugsplanung.

Auch Gespräche mit Vertrauten, Mentoren oder Beratern können dabei unterstützen, die eigene Perspektive zu klären und neue Ziele zu formulieren. Goldblum.ch begleitet seine Mandanten nicht nur rechtlich und finanziell, sondern auch im sensiblen Übergang von der Eigentümer- zur Beobachterrolle.

Fazit

Der Verkauf von Firmenanteilen ist ein komplexer, aber gestaltbarer Prozess. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, professionell begleitet wird und sowohl sachliche als auch persönliche Aspekte berücksichtigt, schafft die Grundlage für eine erfolgreiche Transaktion.

Mit der richtigen Strategie, solider Planung und erfahrenen Partnern wie Goldblum.ch gelingt nicht nur der Abschluss – sondern auch ein positiver, zukunftsorientierter Übergang.

Adam Abdellaoui

Of Counsel
info@goldblum.ch
+41 (44) 5152530

FAQ – Häufige Fragen zum Verkauf von Firmenanteilen in der Schweiz

Bei einer GmbH ist ein schriftlicher Abtretungsvertrag notwendig, oft mit Zustimmung der Gesellschafter. Bei einer AG sind Aktien grundsätzlich frei übertragbar, es sei denn, es bestehen statutarische Einschränkungen.

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